
Pastor
"Seid Ihr schon angekommen?"
Diese Frage haben wir als Familie in letzter Zeit öfter gehört. Es ist schön, wenn nachgefragt wird. Das zeigt Interesse und Einfühlungsvermögen. Ich denke, ein Blick in unser Haus beantwortet die Frage gut, wenn auch im übertragenen Sinn. Vieles ist schon ausgepackt, hat aber den richtigen Platz noch nicht gefunden. Manche Kiste steht auch noch unangefasst im Keller. Das eine oder andere Möbelstück fehlt noch, doch die, die wir zum Wohlfühlen brauchen, sind aufgebaut. Lampen haben wir noch nicht an den Decken, jedenfalls noch keine passenden, nur die Behelfsleuchten aus dem Baumarkt. Der Garten ist unordentlich, aber aus dem Haus hört man Lachen. Vielleicht können Sie sich das vor Ihrem inneren Auge ausmalen. Ist man schon angekommen, wenn man in so einem Haus wohnt?
Noch nicht wirklich, aber schon etwas. Was wir zum Wohlfühlen brauchen ist da, unsere Kinder gehen gerne in Schule und Kindergarten, wir haben erste Freunde gefunden, auch wenn noch nach dem richtigen Platz in der Gruppe oder Klasse gesucht wird. Wir können uns orientieren, auch wenn für tiefe Einsichten in Zusammenhänge noch keine Zeit war. Manches ist noch ungeordnet in unseren Köpfen, aber wir sind fröhlich und guten Mutes.
Das haben wir Ihnen zu verdanken. Darum möchten wir uns ganz herzlich für Ihr Willkommen in den Gemeinden und Dörfern bedanken. Für das schön renovierte Pfarrhaus, das trotz Sommerferien in nur einem Monat fertig war. Eine organisatorische Meisterleistung. Für das große Engagement zum Einführungsgottesdienst, den so viele vorbereitet haben und zu dem noch mehr gekommen sind. Für alle Geschenke, Blumen und Karten, für die freundlichen Worte und Segenswünsche, für Kaffee und Kuchen und einen Korb Gemüse, für jede bereitwillige Erklärung und Hilfestellung, für Vakanz- und Gottesdienstvertretung, für Ihre Offenheit und Ihr Wohlwollen.
Sind wir schon angekommen? Nein, noch nicht wirklich. Doch dank des tollen Empfangs bei Ihnen sind wir gut gelandet.
Herzlichen Dank,
Ihre Stephi & Thorsten Schuerhoff mit Joël, Jonah und Jeremia
„Die Schwalbe hat ein Nest gefunden.“ (Psalm 84, 4)
Liebe Leserinnen und Leser!
Gestatten Sie bitte, dass ich uns kurz vorstelle. Wir sind guter Dinge, dass wir ab August in die Fußstapfen von Familie Julius treten dürfen.
Wir, das sind: Thorsten Schuerhoff (Pfarrer), Stephanie Schuerhoff (Krankenschwester) und Joël (10 Jahre), Jonah (9 Jahre) und Jeremia (5 Jahre).
In gewisser Weise sind wir wie Wandervögel, die nun hoffentlich bei Ihnen ein Zuhause gefunden haben. Die letzten Jahre sind wir als Pfarrfamilie viel unterwegs gewesen und haben mit ganz unterschiedliche Menschen und Gemeinden gearbeitet. Durch mein Theologiestudium bedingt waren wir in Münster, Tübingen, Hermannsburg und Botswana (südliches Afrika), das Vikariat führte uns nach Hannover und Kansas (USA). Die letzten neun Jahre lebten wir in Äthiopien. Nun möchten wir uns in der Hannoverischen Landeskirche, genauer bei Ihnen in Hillerse, Didderse und Neubrück, auf lange Sicht niederlassen. Wir freuen uns auf die Zukunft bei Ihnen.
Als Pfarrer möchte ich gerne das Bewährte in Ihren Gemeinden fortführen und wünsche mir zugleich Offenheit und Neugier Neues auszuprobieren, um immer neu zu entdecken, was wir durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt bekommen haben, die bedingungslose Liebe Gottes für jeden von uns, die Möglichkeit immer wieder neu anzufangen durch seine Vergebung, das helfende Miteinander in der Gemeinde und nicht zuletzt die Gewissheit auf ewiges Leben.
Für die Gemeindearbeit ist mir eine Tradition aus den USA zum Leitbild geworden. Dort gibt es „Potluck“. Potluck ist ein gemeinsames Essen, zu dem alle mitbringen, was sie selbst gerne essen und Lust hatten zu kochen. Man weiß vorher nie genau, was bei so einem Potluck zusammen kommt, aber es sind immer alle zufrieden, es ist für alle etwas dabei und man hat Gelegenheit zu kosten, was man noch nicht kennt. So ist auch die Gemeinde für mich ein Ort, an dem Menschen zusammenbringen, was sie gut und gerne machen, so dass alle zufrieden werden. In diese Richtung weiter zu gehen auf den bereits eingeschlagenen Weg, dass wünsche ich mir, und hoffe, dass Sie gerne mitgehen, und wir „gemeinsam glauben leben“.
Wir freuen uns schon darauf Sie kennen zu lernen. Eine erste Gelegenheit dazu wäre meine Vorstellungspredigt am 30. Juni beim Zeltgottesdienst in Hillerse. Herzliche Einladung,
Ihr Thorsten Schuerhoff